Die Tätigkeit eines Disponenten kann von Menschen jeden Geschlechts ausgeübt werden. Zur besseren Lesbarkeit wurde im folgenden Text nur die männliche Schreibweise ohne Abwertung eines Geschlechts gewählt.

Tätigkeitsprofil

Ein Disponent in einem Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) wie der MEV ist an der Planung, Durchführung und Nachbereitung von Verkehrsleistungen wie Zugfahrten, wagentechnischen Untersuchungen und Verschubfahrten, Fahrten in und von Cargoterminals beteiligt. Zugläufe, Verschubtätigkeiten und Lokeinsätze müssen ebenso geplant und überwacht werden wie der Einsatz des entsprechend geeigneten Personals, die Übernachtungen der betrieblichen Mitarbeiter vor und nach ihren Schichten und die rechtzeitige Verfügbarkeit aller Zug-, Wagen- und Fahrplanunterlagen.

Ein Disponent ist zuständig für die interne und externe Kommunikation: Telefongespräche mit Kunden und weiteren am Bahnbetrieb Beteiligten gehören ebenso zum Alltag wie der Kontakt zu den Mitarbeitern im Betrieb, ob am Zug oder auf der Lok. Auch in schwierigen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren, schnell umsetzbare Lösungen bei Personalausfall, Zugverspätungen oder plötzlichem Lokwechselwechsel zu finden ist Dispositionsalltag.

Zur Disposition gehören auch der Vergleich von Soll- und Ist-Leistungen sowie die Dokumentation als Vorbereitung der internen und externen Abrechnung. Die Erfassung von Unregelmäßigkeiten und eine schnelle Entscheidungsfähigkeit zur Umsetzung des Notfallmanagements gemäß unseres Sicherheitsleitfadens ist unabdingbar.

Der Einsatz modernster unterstützender Dispositionssoftware ist dabei selbstverständlich. Den Arbeitsplatz des Disponenten erkennt man meistens an mehreren großflächigen Bildschirmen.

Ein Disponent muss prinzipiell auch im Schichtdienst arbeiten können und muss auch an Wochenenden und Feiertagen sowie nachts in der Lage sein, die Verantwortung für den reibungslosen Betriebsablauf zu übernehmen.


Voraussetzungen

Das Berufsbild des Disponenten erfordert neben dem Interesse am System Eisenbahn psychische Belastbarkeit und Stressresistenz, sowie die Fähigkeit zum sehr selbständigen Arbeiten und zum schnellen, situationsbedingten Entscheiden und die Bereitschaft, sich in ein Team erfolgreich einzubringen. Hohe Kommunikationskompetenz und die Fähigkeit Entscheidungen überzeugend zu vermitteln sind wie der sichere Umgang mit Standard IT unverzichtbar.

Österreich ist ein Transitland und der Schienenverkehr wird immer internationaler. Sich in diesem Umfeld zurechtzufinden und zu behaupten sowie die Bereitschaft zu kontinuierlicher Weiterbildung ist weitere wesentliche Voraussetzungen für den Beruf als Disponent.


Ausbildung

Um Disponent zu werden, benötigt man eine berufliche Erstausbildung mit bahnbetrieblicher oder logistischer Orientierung. Darauf aufbauend kann das bahnspezifische Wissen vermittelt werden, welches nötig ist, um in der Disposition zum Einsatz zu kommen.


Verdienst- und Entwicklungsmöglichkeiten

Das Einkommen eines Disponenten bei der MEV orientiert sich an der vorhandenen Ausbildung, den beruflichen Erfahrungen und Einsätzen sowie an den Berufsjahren.

Individuelle Haustarifverträge wie z.B. das zwischen der MEV und der GDL vereinbarte Tarifvertragswerk, regeln Zuschläge für Nacht-, Sonn- und Feiertagsarbeit, die Vergütung von Überstunden, Sonderzahlungen, Urlaubsansprüche usw. Regelmäßige Fortbildungen und attraktive Sozialleistungen sind selbstverständlich. Die beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten eines Disponenten sind sehr individuell.